Hauptthemen bei diesem B2B-Anlass waren die Transponderumstellung und der Umstieg von UKW auf DAB+. Der aufgezeichnete Stream ist hier verfügbar. Eine Einteilung in die einzelnen Themenblöcke mit Zeitangabe finden Sie am Ende dieses Textes.
Zum Auftakt gab Marco Derighetti, Direktor Operationen SRG, einen globalen Überblick zur Lage der SRG und ihrer Programm-Distributionsstrategie. Kernpunkte für die lineare Verbreitung sind unter anderem das Playout für Weiterverbreiter (Kabelnetzbetreiber, IPTV- und Online-Anbieter). Zur Einspeisung in ihre Netze bietet die SRG ihre Radio- und Fernsehsignale seit diesem Jahr leitungsgebunden ab einem Datencenter an. Im Gegensatz zum Satelliten stehen damit auch höhere technische Qualitäten der Datenströme zur Verfügung – bald auch ein Eventkanal in UHD-Qualität. Absehbar ist auch das Ende des Teletext, der in ein paar Jahren durch HbbTV ersetzt werden soll.
Sanfte Umstellung auf Transponder 123
Derya Aydemir, Business-Analystin der SRG, präsentierte die für nächstes Jahr geplante technische Umstellung bei der Satellitenverbreitung. Alle 26 Radioprogramme und die Fernsehprogramme RSI LA 1 und RSI LA 2 werden vom Transponder 17 auf den Transponder 123 «gezügelt». Dadurch lässt sich Transponder 17 einsparen; Mitte 2021 wird er dann abgeschaltet. Betroffen sind einerseits die knapp 5% der Haushalte, welche die SRG-Programme direkt ab Satellit empfangen. Sie müssen ihre Empfänger neu einstellen und werden dazu frühzeitig motiviert und begleitet. Wie das abläuft, erläuterte Simon Blumer, der bei der Fachkommunikation das Kommunikationsprojekt verantwortet.
Ebenfalls reagieren müssen Gemeinschaftsanlagen. Grösseren Betreibern wird empfohlen, bei dieser Gelegenheit gleich auf das eingangs erwähnte Playout zu wechseln. Es bietet wesentlich mehr technische Optionen und Kontinuität als der Satellit.
Vom Orbit zurück auf die Erde
Vom Satellitenempfang ging die thematische Reise weiter zum irdischen Radioempfang. Iso Rechsteiner, Projektleiter DigiMig, erläuterte den aktuellen Planungsstand zum Umstieg von UKW auf DAB+: Die SRG soll demnach im August 2022, die privaten Radiostationen im Januar 2023 aus UKW aussteigen. Die SRG hat diese Vereinbarung bereits unterschrieben. Unter den privaten Radioveranstaltern läuft noch ein Konsultationsverfahren bis Ende November.
Ausflug in die Werbewelt
Als Schlussbouquet folgte ein fröhliches Wiedersehen mit dem animierten Radio- und DAB+-Werbemaskottchen «Dabsy». Seitens der Agentur Scholz & Friends zeigte CEO Tobias Händler, wie sie zusammen mit den Partnern aus der Radiobranche die digitale Migration zum Erfolg bringen wollen. In der jetzigen Sensibilisierungsphase bestehe das Ziel darin, das Hintergrundmedium Radio wieder vermehrt «in die Köpfe zu bringen». In der Mobilisierungsphase ab 2021 heisst es dann «Action!». Konsumentinnen und Konsumenten sollen dazu bewegt werden, ihre alten UKW-Geräte durch neue DAB+-Radios zu ersetzen.
Links:
Video der Händlertagung
Präsentationen zum Download
Bericht in CE-Today
Unsere Ratgeber zu DAB+
Themenblöcke der Händlertagung
06:05 Die SRG heute: eine kurze Übersicht, Marco Derighetti
19:42 Transponderumstellung (technisch), Derya Aydemir
26:01 Transponderumstellung (kommunikativ), Simon Blumer
35:20 UKW-Abschaltung, Iso Rechsteiner
46:17 Vorstellung DAB+-Kampagne des Bakom, Tobias Händler